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About Blogs und anderem

Herausgegeben von Susann in Allgemeines · 8/8/2015 12:10:00
Bis vor einem Monat wusste ich nicht so genau, was es bedeutet einen Blog zu schreiben. Okay; schreiben kann ich ja; dies ist nichts Neues!  Gedanken in geschriebene Buchstaben zu hüllen fällt mir manchmal leichter, als sie zu verbalisieren.

Ich liebe sie einfach. Diese Zeichen, mit denen man sich verständlich machen kann. Auch in zu lesender Form mag ich sie. Gute Bücher stehen gelesen im Regal, jede Menge. Ich liebe es Sätze wie den vorangegangenen zu schreiben. Mit Worten zu spielen. Wortspiele. Tat ich schon immer gern. Später gesellte sich das Kochen hinzu und Vieles, mich zusätzlich Begeisterndes. Doch das Versprechen jede Woche mit einem Blog die Homepage zu würzen, ist nochmal was anderes. Ich schreib jetzt einfach mal munter drauf los.

Am Montag habe ich gleich zwei neue Kreationen gekocht. Die Rezepte dazu notiert, fotografiert und am Dienstagabend dann in die essens­beglückten Gesichter geblickt.

Vielleicht wundert ihr euch, dass ich bereits am Montag für Dienstag gekocht habe. Das enge Freizeitfenster in dieser Woche liess es nicht anders zu. Aus diesem Grund erfinde ich öfters Rezepte, die sich gut vorbereiten lassen und anderntags bloss noch fertiggekocht werden müssen.

Also kochte ich bereits am Montagnachmittag über mehrere Stunden den Sugo für das Chili con Carne. Am Dienstag briet ich kurz über Mittag das Hackfleisch an und vermengte es mit der Tomatensauce. Gab die Bohnen hinzu und schaltete den Herd aus. Die Pfanne blieb auf der warmen Platte und ich ging wieder zurück ins Büro. Fünf Stunden später war mein tatsächlich bester Chili con Carne fertig. Die Gäste assen gleich den ganzen Topf leer.

Für die Vegetarier grillte ich am Montag auf Blech gelegtes Sommer­gemüse im Ofen. Geschnittene Auberginen, Tomaten, Zucchetti, Peperoni, die rote Zwiebel in grossen Ringen, zwei Zitronen mit ein wenig Olivenöl überträufelt. Beim nochmaligen kurzen Erhitzen gab ich zwei Mozzarella Buffala, Pfefferminzblätter, Oregano und Thymian dazu und servierte es mit schwarzen Linsen. Dieses Rezept findet ihr unter „Mais c ´est beau“ bei den Hauptgängen.

Ich erwähnte in meinem ersten Blog, dass meine Tochter Vegetarierin ist und bewundere ihre konsequente Haltung dazu. Anfänglich gab ich ihr einfach die Beilagen zu essen. Erst ein markantes Erlebnis stellte mein ganzes Kochen auf den Kopf und ich begann danach für sie an Veggie-rezepte zu tüfteln. Ich bin immer noch der festen Überzeugung, dass ich erst seit damals richtig kochen kann.

Kurze Rückblende: Nach einer Schädeloperation verlor ich für ca. sechs Monate meinen Geruchs-und Geschmacksinn. Weil ich ein Sinnen­mensch bin, war dieser Zustand unerträglich. Also liess ich mir folgende Therapieform einfallen: Ich begann blind zu essen. Mit jedem Bissen visualisierte ich jeden der gemachten Kochschritte.

Zum Beispiel Risotto: Ich malte mir die im Olivenöl glänzenden klein gehackten Zwiebeln und Knoblauchzehen aus. Gab den Reis dazu und vermengte ihn. Setzte die Bouillon hinzu und begann mit Rühren. Meinen Risotto rühre ich nämlich ca. 40 Minuten lang weich. Schluss­punkt bildet grosszügig Butter, Rahm, Salz, Pfeffer und Parmesan. Noch ein einziges Mal umrühren, fertig. Meine Phantasie verdrängte tatsäch­lich das Gefühl des „nassen Karton essen“.

Diese kleine Übung zeigte irgendwann Wirkung!

Ich war mit Zwiebeln anbraten beschäftigt, wie auf einmal dieser kräftige Duft durch meine Nase ging. Vor Glück weinte ich. Nicht wegen den Zwiebeln sondern wegen den Zwiebeln :-) :-) :-)

Meine Geschmacksknospen schienen wie neu gebildet und die Sinne frisch geschliffen. Ich entdeckte Neuland: Das farbige Kochen aus meinem Innersten heraus.

Ich probierte neue Gemüse Schneidetechniken aus und stellte fest, dass mir das längsgeschnittene Gemüse am besten schmeckt. Ich begann mit Kokosnussmilch den Gemüsecurry abzuschmecken. Oder ich schaufle grosszügig rohen Rucola auf die heissen Spaghetti und träufle Olivenöl, Salz, Pfeffer, Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Pinien, getrocknete Cranberries darüber und beschneie es mit Parmesan. Bis jetzt einer meiner Renner, während die andern Esser ihre Bolognese geniessen. Solche Ideen gebäre ich laufend. Danke Fi, dass du mich dazu ange­stossen hast und ich dich mit mittlerweile leckeren Veggiegerichten bekochen darf :-)

Vor ein paar Tagen entdeckte ich eine neue Buchhandlung und kaufte gleich begeistert Yotam Ottalenghi´s „Vegetarische Köstlichkeiten“. Der andere der beiden männlichen Lieblingsköche, dem ich in gerne mal über die Schultern blicken möchte. Wer meine weibliche Lieblingsköchin ist verrate ich demnächst.

Mittlerweile bin ich schon wieder mit neuen Kochgedanken schwanger; am Freitagabend haben wir eine grössere Einladung, drum beende diesen Blog für heute und geniesse noch ein paar Blicke in Yotams schönem Kochbuch.

A bientôt, Susann



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