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Was tun bei Grippe?

Herausgegeben von Adrian in Allgemeines · 15/2/2017 11:49:00
Was tun bei Grippe?
Das dritte Mal Grippe diese Saison !!! Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viele Tage bei der Arbeit gefehlt habe, wie diesen Winter.

Leicht fiebrig belämmert, tropfende Nase, Hals- und Gliederschmerzen. So sitze ich morgens um 10 Uhr im Wohnzimmer, während draussen in der Wintersonne vereinzelte Jogger durchhetzen, ältere Frauen laut schnaubend ihre vollen Einkaufstaschen nach Hause schleppen und junge Frauen am Handy telefonierend Kinderwagen vorbei schieben.

Ein zermürbender Zustand. Zu wach zum Schlafen, aber zu schlaff für irgendwelche grösseren Aktivitäten. Also was tun?

Kochbücher studieren? Macht irgendwie keinen Spass mit reduziertem Geruchs- und Geschmackssinn und dröhnendem Kopf.

Zeitung lesen? Nun die Kapriolen des Herrn Trump waren anfänglich ja ganz unterhaltsam. Spannend zu lesen, wie die Welt atemlos beobachtete, dass ein Politiker sich nach der Wahl nicht nur seiner Wahlversprechen erinnerte, sondern diese auch tatsächlich umsetzt. Aber damit hört das Positive auch schon auf. Mittlerweile erinnert die Berichterstattung über Trump an einen Autounfall: Man möchte nicht dass es passiert, aber gafft dennoch; und nach dem zehnten Unfall ists irgendwie auch nicht mehr so spannend.

Altpapier bündeln? Naja, soooo gesund fühle ich mich dann auch wieder nicht. Man sollte sich schliesslich 
schonen und erholen, wenn man schon nicht zur Arbeit geht.

Alternative Heilmethoden testen? Als Bewohner einer Stadt, deren Infrastruktur im Wesentlichen durch die Steuern der chemischen Industrie finanziert wird, habe ich meine Bürgerpflicht erfüllt und Halswehtabletten, Nasentropfen, Hustensaft, Fieberblasencreme, Lippenpomade und Brausetabletten gekauft. Dies dürfte wohl zumindest teilweise den Verlust im Bruttosozialprodukt wettmachen, den meine Abwesenheit im Büro geschaffen hat.

Dem Zeitgeist folgend wende ich aber auch reine Naturprodukte an. Zur Lokalanästhesie von Mund und Rachen sowie zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens haben sich folgende Hausmittel bewährt, deren Preis/Leistungsverhältnis ausgezeichnet ist:
-       No 1 Rouge, Domaine Bort, Languedoc (Syrah/Grenache) bei LeClerc für 10 Euro
-       Torridoro, Angelo Rocca, Sizilien (Cabernet/Merlot), Coop für CHF 13.50
-       Minervois, Hecht & Bannier, (Syrah/Grenache), Ullrich für CHF 16.-
Wenn der Hals bereits wieder etwas Kühleres verträgt, so empfehle ich
-       La Terrasse, Robert Cantin, Quincy (Sauvignon Blanc), LeClerc für 9 Euro
-       Sauvignon Blanc, Winzergenossenschaft Hügelheim, Hieber für 7 Euro

Briefmarken sortieren? Sehr gute Idee !  Ich habe vor einiger Zeit wieder begonnen meine älteren Briefmarkenbestände in ein vorgedrucktes Schaubeck Jugend-Album „Europa“ einzuordnen, welches die Epoche von 1850 bis 1955 abdeckt. Dabei wurde mir bewusst, wie viele Königreiche, Grossherzogtümer, Freie Städte und Freistaaten etc. es noch vor hundert Jahren gab, welche heute profane EU-Mitglieder sind. Das Gleiche gilt für die Heller, Groschen Schilling, Lira, Kronen, Drachmen, Kunas usw. die nun zu  simplen Euros mutiert sind.

Weiter fiel mir auf, wie viele Länder in dieser Epoche alle paar Jahrzehnte ihre Staatsform geändert hatten. In diesem Licht muss man wohl das aktuelle Wehklagen über Brexit, Trumps Aussenpolitik oder schweizerische Volksabstimmungen, welche im Widerspruch zu bestehenden völkerrechtlichen Verträgen sind, etwas relativieren. Auch wenn es uns im Moment so scheint, so müssen die EU, der globalisierte Handel und der Multilateralismus nicht der Höhepunkt der Entwicklung sein. Die Kommentatoren, die behaupten, dass deren Ablehnung zwangsläufig einen Schritt zurück zum Protektionismus und ins Verderben bedeute, liegen vielleicht falsch. Wie die europäische Geschichte zeigt, wurden die meisten Konzepte nach ein paar Jahren durch neue abgelöst, aber selten wurde dabei auf ein früheres zurückgegriffen. Sind wir also gespannt, was da Besseres und Schöneres kommen wird.

Altglas entsorgen? Naja, soooo gesund fühle ich mich dann auch wieder nicht. Man sollte sich schliesslich schonen und erholen, wenn man schon nicht zur Arbeit geht.

Bücher lesen? Nicht ganz ohne Stolz darf ich berichten, dass ich innert weniger Monaten mein Schulfranzösisch wieder auf ein Niveau gebracht habe, womit ich französische Romane fliessend und mit Genuss lesen kann. Nur noch alle 30 Seiten ziehe ich meinen ausgeleierten gelb-blauen Langenscheidt zu Rate.. Dabei habe ich den offenbar derzeit erfolgreichsten – mir aber vorher gänzlich unbekannten – französischen Autor Guillaume Musso entdeckt, den ich wärmstens empfehlen kann. Er schreibt spannende Thriller, die aber von Buch zu Buch thematisch wie formal komplett unterschiedlich daher kommen. Nicht zu vergleichen mit den Grishams Anwaltsromanen oder den Mankell Krimis, wo ich meistens erst nach 200 Seiten langsam merke, dass ich den schon mal vor ein paar Jahren gelesen habe. Auch nicht so konfus wie die John Le Carré Romane, wo ich meistens schon ab Seite 7 die Übersicht verloren habe, welcher Doppelagent nun in Tat und Wahrheit für eine dritte Macht arbeitet oder eine eigene hidden agenda verfolgt. Gelesen und empfehlen kann ich L’appel de l’ange, Central Park und L’instant présent, die es natürlich alle auch auf Deutsch gibt und teils verfilmt wurden.

Platten sortieren? Gemäss dem Philip Maloney Motto: „Ich tat, was ich in solchen Situationen immer tue“ habe ich während der Grippezeit natürlich meine bald Tausend Vinyl LPs mal wieder neu sortiert. Wie bereits der Hauptdarsteller in Nick Hornbys High Fidelity feststellte, gibt es dazu mehr Arten als man sich vorstellen kann: alphabetisch, chronologisch, nach Ländern, nach Sparten. Spass macht jedoch auch das Sortieren nach Speisen: Gianna Nanninis Tutto live zu Pizza und Pasta, Tote Hosens Bis zum bitteren Ende zu Weisswurst und Bier, Bob Marleys Exodus zum Poulet créolienne oder Smiths Louder than bombs zu ein paar Guinness.

In der Hoffnung, dass dies nun die letzte Grippe war verbleibe ich mit lieben Grüssen, Adrian 



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